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Sportkegeln – Allgemeines und Geschichte |
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sehr gut
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Kegeln ist nicht wie viele denken, nur dass was sie in den Kneipen sehen, die wenigen Kugeln, die die Hobbykegler werfen.
Hier nun meine Kegelerfahrungen auf "Scherenbahnen":
Im Gegensatz dazu gibt es nämlich die Sportkegler, die regelmäßig trainieren und auch an Wettkämpfen teilnehmen. Schließlich erfordert Kegeln eine Kombination aus Kondition, Kraft, Konzentration, Feingefühl und Genauigkeit. Denn jede einzelne Kegelbahn läuft anders. Dies liegt zum Teil am Material (Kunststoff, Holz, Beton), zum Teil auch daran, wie die Bahn in der entsprechende Halle aufgebaut wurde und wie sie gepflegt wird. Gift für solche Anlagen sind z. B. hohe Temperaturschwankungen.
Der Kegelsport muss, wie oben schon erwähnt, mit einer ganzen Menge an Vorurteilen kämpfen. Da die meisten Kegelanlagen in Kneipen, Gaststätten etc. integriert sind, dürfen viele Kinder und jugendliche von Haus aus, diese Sportart erst gar nicht testen, was eigentlich sehr schade ist. Denn im Verein ist Sport immer noch am schönsten. Auch, ist dieser Sport bei richtiger Ausübung, nicht so schädlich wie viele Behaupten.
Vom Kegeln selber gibt es verschiedene Varianten.
1. Ligenspiele
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In vielen Regionen sind die angemeldeten Mannschaften (5-6 Spieler je Mannschaft) in Klassen eingeteilt, die dann im Laufe des Jahres ihre Meister ermitteln, wobei am Saisonende dann ein Auf- bzw. Abstieg möglich ist.
Je Nach Zahl der gemeldeten Mannschaften erfolgt die Einteilung in die Klassen.
Zumindest in Rheinland-Pfalz sieht es so aus, dass es mehrere Bezirks-, Kreis-, Gau- und Oberligen gibt. Es folgen eine Landesliga sowie die 1. und 2. Bundesliga.
Bei den Frauen sind die Klassen schlechter besetzt. Jeweils eine Ober-, Landes- und Regionalliga Süd-West sowie eine Bundesliga.
2. Meisterschaften
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(vertretene Bundesländer bisher: Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland, Nordrhein-Westphalen und Niedersachsen)
Bei Meisterschaften wird eine Einteilung nach Alter vorgenommen, damit auch alle eine Chance haben. Es fängt bei der C-Jugend an (Jugendliche bis zum 10. Lebensjahr) und endet bei den B-Senioren (Spieler/innen ab dem 60. Lebensjahr). Eine Ausnahme der Alterstrennung besteht im Paarkampf und in der Mannschaftswertung, hier spielen all 18 - 49-jährigen zusammen.
a. Einzel
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Jeder spielt 100 bzw. 120 Kugeln volle - räumen (je nach Altersklasse).
b. Paarkampf
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Zwei Spieler (2m, 2 w oder 1m+1w) stehen gemeinsam auf der Bahn und werfen insgesamt 120 Kugeln (pro Bahn 30). Es muss so lange gespielt werden, bis alle Kegel abgeräumt sind. Als Ausnahme gilt, wie in allen Kategorien der Kranz (nur der mittlere Kegel steht noch), denn dann werden wieder alle Kegel hingestellt.
c. Mannschaft
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4 Personen spielen jeweils ihren Einzeldurchgang. Diese Ergebnisse werden am Ende zusammengezählt und die Gruppe mit den meisten Punkten (Holz) gewinnt.
Kegeln - Taktik und Taktik
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Im Kegeln gibt es verschiedene Möglichkeiten die Kugel zu werfen. Man unterscheidet zwischen Strahl-, Richtungs-, Seiten-, Kreuz- und Bogenwurf. Ich persönlich setze den Strahlwurf ein (ist am meisten verbreitet). Dabei läuft die Kugel strahl- oder fächerartig, immer vom Mittelpunkt der Aufsatzfläche aus, über die Bahn.
Taktische Überlegungen (spielen eine untergeordnete Rolle) erstrecken sich z. B. auf Wechsel des Zieles, Tempowechsel, Wechsel in der Starterfolge beim Mannschaftswettkampf u. a.).
Spielkleidung
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Um an DKB-Veranstaltungen teilnehmen zu können, ist Sportbekleidung vorgeschrieben (Kegler- bzw. Bowlingschuhwerk).
Mannschaften und Paarkämpfer müssen grundsätzlich einheitlich gekleidet sein. Allerdings ist die farbliche Gestaltung der Kleidung frei wählbar. Einheitliche Sportbekleidung wird auch dann angenommen, wenn bei gleicher Farbe kurze oder lange Hosen bzw. kurze Hosen oder Röcke getragen werden.
Ganz fanatische Kegler haben die Möglichkeit, wenn eine Kegelanlage neu abgenommen wird, das Bundeskegelabzeichen (BKSA) abzulegen.
Die Spielkosten sind je nach Verein unterschiedlich.
Ein Teil der Spielkleidung wird vom Verein gestellt.
Das soll an allgemeinen Informationen mal für den Anfang reichen.
Als aktiver (leidenschaftlicher) Sportkegler habe ich mir die Frage gestellt, wo kommt dieser Sport überhaupt, seit wann gibt es ihn überhaupt. Auf meiner Suche im Netz (Hauptquelle: www.dkb-online.org) der Informationen habe ich doch einige, meiner Ansicht nach, sehr interessante Informationen zur Entstehung des Kegelsports entdeckt, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.
Damit das Ganze etwas übersichtlicher ist, schreibe ich alles als kurze Chronik.
um 3500 v. Chr.
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Entdeckung von Wandmalereien Teilen eines Kegelspiels in einem ägyptischen Kindergrab (Nahada-Kultur Luxor)
1157
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Erwähnung in der Chronik von Rothenburg ob der Tauber. Damals stand das Wetten beim Kegeln im Vordergrund.
1265
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Es wird erstmals von einer Kegelgilde berichtet. Die Bürger der Stadt Xanten und die Kanoniker des Stiftes St. Victor schlossen sich zusammen ("fratres Kegelorum").
14. Jh.
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Kein Wunder, dass die Obrigkeit überall geharnischten Verboten eingriff So verschrien war das Kegeln, dass die Stadt Braunschweig im frühen 14.Jahrhundert "Räubern und Keglern" den Aufenthalt untersagte.
1468
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Kegelspiel wird in Frankfurt "bei Beschränkung des Einsatzes" wieder zugelassen
1511
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unter König Heinrich VIII wird Kegeln noch illegal gespielt und unter Strafe gestellt
Anfang 16. Jh.
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Lt. Martin Luther harmlosen Unterhaltung und selbstverständlicher Zeitvertreib, selbst junge Damen und Kinder übten sich im Kegelspiel.
Dabei traten die sportlichen Ehren in den Hintergrund und es ging letztlich um Gut und Geld. Zuweilen wurden die Spieler gewalttätig, es wurde zuviel getrunken, Raufereien und gar Messerstechereien waren teilweise die Folge. Es wird aber vor allem berichtet, dass das öffentliche Kegelspiel auf den Volksfesten seine harmlose Form behielt. Nicht ohne Reiz ist, dass das von manchen verfluchte Spiel, das nicht gerade salonfähig war, ersten Eingang in eine Gesellschaft erhielt, der man es am wenigsten zugetraut hatte: in die Abgeschiedenheit der Klöster! Aus Klosterbrüdern wurden Kegelbrüdern, die das Spiel auch "Heidentöten" nannten. Draußen vor den Klostermauern war das Kegeln zeitweise total verboten. Erste Besitzer vom eigenen Kegelbahnen waren die Kirchengemeinden in Deutschland.
1529
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Verbot, an Sonn- und Feiertagen vormittags zu kegeln
1581
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Dokument aus Basel berichten übers Kegeln
Ende 16. Jh.
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Als nach und nach das Kegelspiel seinen schlechten Ruf als Glücks- und Wettspiel verlor, wurde es Ende des 16. Jahrhunderts als harmloses Unterhaltungsspiel teilweise wieder zugelassen.
17. Jh.
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Es findet kaum eine gesellige Veranstaltung ohne Kegelspiel statt. Am Spiel beteiligten sich alle Stände.
1692
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Auch in Schweden ist man dem Kegelsport zugetan.
Anfang 18. Jh.
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wurde trotz Verboten und Dekreten von feinen Herrschaften der damaligen Zeit gepflegt und stand in der sportlichen Betätigung hoffähiger Vergnügen ganz oben an
bis 18. Jh.
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offene Regeln, es wird nur im Freien gespielt.
1768
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Erste Regeln werden eingeführt.
1803
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Bekannte Personen die dem Kegeln nachgingen: Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe und Christoph Martin Wieland
Anfang 19. Jh.
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erste Spielgemeinschaften werden registrier (Kegel-Klubs)
ersten Kegelklubs sahen ihre Hauptaufgabe darin, u.a. Bedürftige zu unterstützen
1840
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Kegeln wird nach Amerika gebracht (Neunkegelspiel), wurde aber auch hier wegen der Begleiterscheinungen (Wetten, Trinken, Streitereien) vom Gouverneur von New York verboten.
Als das Kegeln wieder erlaubt war, wurde ausschließlich in die Vollen gespielt, doch da das Aufstellen der Kegel den Kegeljungen zu anstrengend war, wurde erst wieder aufgestellt, als alle 9 Kegel "umlagen". Dies war der Beginn des Abräumspiels!
1874
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Bau der 1. Kegelbahn in Wien
09.11.1884
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Gründung des Keglerverbandes Rhein und Ruhr in Krefeld
die Deutsche Kegel- und Skatzeitung erscheint
07.06.1885
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Gründung des "Zentralverbandes Deutscher Keglerklubs" in Dresden
Ab sofort wird auf genormten Bahnen und nach einheitlichen Regeln gespielt.
ab 1886
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regelmäßige Bundesfeste auf anerkannten Asphalt- und Bohlenbahnen
1887
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Umbenennung in "Deutscher Keglerbund" (DKB), Gründung des Deutschen Sportbundes (DSB)
12.12.1889
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Umbenennung des "Zentralverbandes Deutscher Keglerklubs" in "Deutscher Keglerbund" (DKB)
1891
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erste Deutschen Meisterschaften und erster "Dreibahnen"-Vergleichskampf mit den USA auf Bohle, Asphalt und Bowlingbahnen
1893
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Georg Spellmann, Hannover, entwickelt die regulierbare Parkett-Kegelbahn
1900
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100-tägiges Preiskegeln in Berlin. Der Gewinner erhielt eine hochherrschaftliche Villa.
1910
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In den USA wurden die ersten vollautomatischen Kegelaufstellmaschinen auf Bowlingbahnen in Betrieb genommen.
1921
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Zulassung von Scherenbahnen vom DKB, zum ersten Mal nach dem Krieg erscheint wieder die "Deutsche Keglerzeitung"
1922
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erste Deutschen Meisterschaften in Frankfurt/M die Deutsche Meisterschaft (Zehnermannschaft) auf Asphalt, Bohle und Schere
1923
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erstmals deutsche Meisterschaften auf Asphalt- und Bohlenbahn
1924
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Einführung des Bundes-Kegelsport-Abzeichen (BKSA)
Gründung des "Deutsche Arbeiter Keglerbund" in Chemnitz
1925
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erste Bowling-Weltmeisterschaftsturnier in Schweden
Installation der ersten Bowlingbahnen in Deutschland
21. Januar 1926
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erste Dame wird in den DKB aufgenommen
1926
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der Bowlingweltverband "International Bowling Association" (IBA) wird gegründet (wird im 2. Weltkrieg wieder aufgelöst)
erste deutsche I-Bahnmeisterschaften (Bowling)
1929
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wurde die Bowlingbahn als weitere Bahnart vom DKB zugelassen
1930
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wurde der Deutsche Kegler-Bund in die Organisation der Internationalen Sportverbände aufgenommen
1931
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wurden in Frankfurt die ersten Deutschen Bowling-Einzel-Meisterschaften ausgetragen
1933
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Auflösung des "Deutsche Arbeiter Keglerbund"
1934
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1. offene Weltmeisterschaften im Bowling
1936
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Bei den 3. Bowling-Weltmeisterschaften in Berlin sichert sich erstmals ein Deutscher den Titel: Karl Goldhammer aus Frankfurt/Main
14.10.1950
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Neugründung des Deutschen Keglerbundes in Bielefeld
1952
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Gründung der Fédération Internationale des Quilleurs" (FIQ) als Nachfolgeorganisation des internationalen Dachverbandes
1953
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1. offene Asphalt-Weltmeisterschaften
1955
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erste Weltmeisterschaften auf Scherebahnen in Essen
1956
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Inbetriebnahme von vollautomatischen Kegelstellmaschinen in Deutschland
1965
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23. Bundesfest des DKB in Berlin auf Schere-, Bohle-, Bowling- und Asphaltbahnen
es standen 48 Kegelbahnen für 5018 gemeldete Starts zur Verfügung
1972
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erste Kegelbahnen mit einer Kunststofflauffläche werden eingebaut
1973
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Folgende Organisationen werden gegründet:
Die World-Ninepin-Association (WNBA), die alle Länder und Verbände vertritt, die das Kegeln auf 9 Kegel betreiben(Asphalt-Schere-Bohle).
Die World-Tenpin-Association (WTBA), die alle bowlingspielenden Länder und Verbände vertritt.
1974
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Vorstellung der ersten Asphalt-Euro-Bahnen (ohne Bande, mit Fehlwurfrinne)
30. Januar 1976
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Hagen - DKB- eigenes Leistungszentrum wird eröffnet
25. Juni 1976
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Augsburg - DKB- eigenes Leistungszentrum wird eröffnet
1978
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In der Bundesversammlung des DKB werden Maßnahmen zur Förderung der Öffentlichkeitsarbeit und der Freizeit- und Breitensportaktivitäten gefordert.
1979
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aus Anlass des "Internationalen Jahr des Kindes" "Kegeln für UNICEF"
die 81. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees in Montevideo die Bahnarten Bowling und Asphalt für olympiawürdig
1980
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Computer (Microprozessor-gesteuerte Kegelstellmaschine) hält auf der Kegelbahn Einzug
1982
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"Europas größte Kegelparty" in Münster, es wurden nur Freizeit- und Hobbykegler zum Start zugelassen
1985
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100-jähriges Bestehen des DKB
08.12.1990
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Aufnahme der Kegler aus den neuen Bundesländern in den DKB
14. - 22.05.1994
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20. Weltmeisterschaften im Sportkegeln auf Asphaltbahnen in Ludwigshafen mit aufsehenerregenden Erfolgen der deutschen Teilnehmer
03. - 11. 06.1995
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6. Weltmeisterschaften im Sportkegeln auf Scherenbahnen in Iserlohn endeten gleichfalls mit hervorragenden deutschen Erfolgen
Wie die vorliegende Übersicht zeigt, hat sich einiges in der Entwicklung der Kegelgeschichte getan.
Leider muss jedoch bemerken, dass dem Kegeln immer noch einiges von dem alten, schlechten Ruf anhaftet. Dies kommt großenteils durch die Hobbykegler und die Touren die sie unternehmen, da einige von diesen Sportlern negativ auffallen - was dazu führt, dass eine ganze Sportart in Verruf kommt.
Fazit:
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Ich selber Kegel seit mittlerweile 12 Jahren aktiv im Bereich "Schere", zur Zeit im SKV Trier und nehme auch regelmäßig an Wettkämpfen teil (mal mehr mal weniger erfolgreich). Neben Kegelbahnen in der Sektion "Schere" gibt es auch noch die Bereich "Asphalt", "Bohle" und "Bowling" (ist aus dem Kegeln entstanden). Zu diesen Abteilungen kann ich leider nichts sagen, da ich mich damit noch nicht befasst habe. Soweit ich jedoch informiert bin, unterscheiden sich die Kegelsektionen nach dem Austragungsmodus der Wettkämpfe und nach dem Aufbau der Bahn. Um jedoch erfolgreich kegeln zu können, ist regelmäßiges Training notwendig.
Des weiteren sind die Mitgliederzahlen, zumindest in der Region in der ich Spiele stark rückläufig - leider.
Ich hoffe, ich konnte Euch den Kegelsport etwas näher bringen.
Allen Sportkeglern weiterhin Gut Holz!
Geschrieben am: 23. Sep 2001, 19:22 von: Light-Angel
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