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Übersicht > Familie > Kinder > Schwangerschaft > Geburtsbericht

    >> Vor- und Nachteile / Bewertung
Vorteile:
es war zum Wohle des Kindes und der Mutter

Nachteile:
fast alles ist negativ




SO HABE ICH ES MIR NICHT VORGESTELLT ...
Bericht wurde 4246 mal gelesen Produktbewertung:  ungenügend
Bericht wurde 1 mal kommentiert Berichtbewertung: 

Der errechnete Termin für die Geburt war der 01. Juni 2007 - Kindertag. Da ich im April schon einmal mit vorzeitigen Wehen in der 33. Schwangerschaftswoche eine Woche im Krankenhaus zubringen musste, bin ich bereits an diesem Tag in die Klink gefahren. Ich hatte zwar noch keine richtigen Wehen, sondern nur ein leichtes Ziehen im Rücken, aber sicher war sicher. Da ich auch noch als Risikoschwangere galt, war das vermutlich sogar die beste Entscheidung.
In der Woche im April hatte ich genügend Zeit, mit in den letzten Tagen im Krankenhaus, die Wöchnerinnenstation, die Säuglingsstation und den Kreißsaal der Elblandklink Meißen zusammen mit meinem Lebensgefährten anzusehen. Ich hatte mich auch im Vorfeld über die Klink informiert und mich auch mit meiner Hebamme darüber beraten.

Zwei Tage nach dem ich wieder ins Krankenhaus bin, war es dann soweit.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt das Zweibettzimmer für mich alleine. Ich wurde gegen fünf Uhr früh mit Unterleibsschmerzen wach. Da ich den Schmerz schon kannte, wusste ich sofort, dass es Wehen waren.
Ich klingelte nach einer Schwester, die auch Sekunden später erschien. Ich erklärte ihr die Situation. Sie fragte mich, ob ich noch auf der Station ein CTG machen wollte, oder lieber unten im Kreißsaal. Auf der Station war mir das lieber, also holte die Schwester ein mobiles CTG und bliebt die ganze Zeit, während das CTG schrieb, an meiner Seite. Das fand ich sehr aufmerksam und ich fühlte mich, wie auch schon im April, sehr wohl auf der Station.
Nach dem CTG hat mich dieselbe Schwester mitsamt meinem Bett zum Kreißsaal geschoben. Das wäre zwar nicht nötig gewesen, da ich mich wohl fühlte und keine Probleme damit gehabt hätte, selber zu gehen.
Im Kreißsaal hat mich eine der beiden Hebammen, die die Nachtschicht hatten, aufgenommen. Sie hatte mich im CTG-Raum. Sie erklärte mir, dass der Muttermund gerade erst einen Zentimeter offen war und das es noch eine ganze Weile dauern würde. So etwas in der Art hatte ich mir schon gedacht. Bei Erstgebärenden kann eine Geburt schon mal 24 Stunden dauern.
Ich bin dann in eines der beiden Vorwehenzimmer und habe dort noch ein wenig geschlafen. Das einschlafen war nicht ganz einfach, aber dank der Entspannungstechniken aus dem Geburtsvorbereitungskurs klappte es dann doch noch.

Es war dann acht Uhr, als ich wieder wach wurde. Draußen war es schon hell. Die Wehen waren immer noch da, und waren auch genauso stark, wie drei Stunden vorher.
Ich informierte die Hebamme, die wieder nach dem Muttermund schaute. Viel hatte sich nicht getan. Mittlerweile hatte die Schichte gewechselt und eine andere Hebamme als in der Nacht war jetzt für mich da.
Da ich Hunger hatte, durfte ich kurz zurück auf die Station, um eine Kleinigkeit zu essen. Zu dieser Zeit wird normalerweise das Frühstück serviert. Außerdem konnte ich dann meine Kreißsaaltasche mitnehmen.
Zurück auf Station stand schon mein Tablett im Zimmer. Die Hebamme hatte auf der Station angerufen und alles geklärt.
Mein Zimmer hatte ich nun nicht weiter allein. Die Frau, die drei Stunden vorher entbunden hatte, und die ich schon im Kreißsaal gesehen hatte, hatte das Nachbarbett bekommen.
Da ich doch etwas nervös war - wer wäre das nicht kurz vor einer Entbindung - hatte ich nur schnell ein Brötchen gegessen und eine Tasse Kakao getrunken, habe mir meine Tasche geschnappt und bin wieder zum Kreißsaal.
Mittlerweile war es kurz nach halb neun. Ich habe meinen Lebensgefährten angerufen und aus dem Bett geklingelt. Es war Sonntag und da stehen wie meistens gegen neun Uhr auf. Kaum hatte ich erwährt, dass sein Typ im Kreißsaal verlangt wird, war er hellwach.
Die Hebamme hat mir dann vorgeschlagen, mich ein bisschen in der Wanne zu entspannen, doch ich lehnte ab. Mir war nicht nach baden zumute. Ich bin stattdessen unter die Dusche. Es tat unwahrscheinlich gut, den warmen Wasserstrahl auf den Rücken prasseln zu lassen. Im Bad fühlte ich mich sehr wohl, sodass ich mich richtig gut entspannen konnte.
Mit einem schicken Krankenhaushemdchen bin ich anschließend in den richtigen Kreißsaal.

Ich hatte den großen Kreißsaal bekommen. Zu diesem Zeitpunkt war ich die einzige Entbindung.
Nach einer gründlichen Untersuchung der Hebamme und der dazu gerufenen Ärztin, öffnete die Hebamme die Fruchtblase. Das war ein merkwürdiges, leicht unangenehmes Gefühl. Dadurch, dass die Herztöne des Babys während der Wehen immer wieder abfielen, bekam er eine kleine Elektrode an den Kopf, damit die Herztöne ununterbrochen aufgenommen werden konnten.
Das hieß auch für mich, dass ich nicht herum laufen konnte. Aber ich hatte auch kein Bedürfnis nach dem aufrechten Gang. Liegen war mir sehr angenehm.
Zwischen um neun und halb zehn kam dann auch mein Lebensgefährte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich regelmäßige kräftige Wehen, die ich aber gut verkraftet habe.
Wir haben dann die CD aufgelegt, die ich in meiner Tasche hatte und uns unterhalten. Die Hebamme hat in der Zeit alles für das Baby vorbereit. Sie hat den Wickeltisch vorbereit und alles parat gestellt. Außerdem hat sie die Papiere fürs Standesamt etc. ausgefüllt.
Um zehn Uhr kam dann der Narkosearzt. Ich hatte schon im Vorfeld mit ihm über eine PDA gesprochen.
Durch meine Skoliose im Rücken war es für ihn nicht ganz einfach, die PDA richtig zu setzen, aber da der gute Doktor sehr geübt war, bekam er sie richtig hin. Er spritze das Betäubungsmittel durch den Schlauch, der dann auch bleiben musste. In zwei Stunden würde er wieder kommen und nachspritzen.
Die zwei Stunden gingen recht schnell vorbei. Ich fühlte mich wohl. Die Wehen spürte ich nicht mit voller Kraft, dank der PDA, aber der Druck blieb, genauso wie es sein sollte.
Zwischendurch schaute die Hebamme immer wieder nach dem Muttermund. Erst waren es drei Zentimeter und dann fünf. Als es dann aber über eine Zeitraum nicht mehr weiter ging, entschieden sich die Hebamme und die Ärztin für den Wehentropf. Mir war das recht, denn ich hatte nicht vor, den ganzen Tag hier zu verbringen und durch die PDA ließ sich alles gut ertragen.
Dann war es zwölf Uhr - und der Anästhesist kam nicht. Nach zehn Minuten spürte ich, wie die PDA nachließ. Erst halb elf, also eine halbe Stunden später als wie geplant kam er endlich.
Diese halbe Stunde war die längste meines Lebens.
Die Wehen waren sehr schmerzhaft und da ich sowieso schon so schmerzempfindlich war, war es wirklich schwer für mich.
Als der Arzt dann endlich da war, war es zu spät.

In dieser Zeit war mein Blutdruck stark abgefallen. Ich hatte niedrigen Blutdruck - schon vor der Schwangerschaft. Während der halben Stunde mit den Wehen ist mein Kreislauf fast komplett zusammen gebrochen. Ich war kaum noch ansprechbar, habe kaum ein Wort verstanden, von dem was gesagt wurde und hatte große Mühe, überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen.
Die Hebamme hatte eilig die Ärztin dazu gerufen. Mir wurde ein Wehenhemmendes Mittel gespritzt. Das wirke auch gut, aber mein Kreislauf stabilisierte ich nicht.
Da die Herztöne des Baby auch nicht so berauchend waren (teilweise weit unter 80 während einer Wehe), wurde über einen Kaiserschnitt diskutiert.
Ich konnte dazu nichts sagen, da mir zu diesem Zeitpunkt alles völlig egal war.
Fünf Minuten nach der Entscheidung war ich schon im OP. Dort stand schon eine ganze Schar Ärzte parat. Der Anästhesist war schon vor mir im OP und bereitete mich auf eine Vollnarkose vor.
Noch im Kreißsaal wurde mir ein Blasenkatheder gelegt.
Im OP war es kalt. So kalt, dass ich unkontrolliert anfing zu zittern. Die Op-Schwestern redete mir gut zu, aber ich verstand kein Wort. Auch was die Ärzte sagen, kam aus weiter Ferne. Mein Kreislauf war immer noch im Keller.
Ich hoffte nur noch, dass alles schnell vorbei war. Ich hatte starke Wehen, ich hatte keine Kraft und konnte kaum auf mich aufmerksam machen. Ich wollte, dass es endlich vorbei war.
Wäre ich in der Lage gewesen, zu sprechen, hätte ich gesagt: Holt endlich dieses Kind aus mir raus. Aber dazu fehlte mir die Kraft.
Ich spürte noch, wie mein Bauch eingepinselt wurde und wie der Anästhesist sich bereit machte.
Das letzte, was ich spüre, war das Skalpell an meinem Bauch. Dann wurde mir schwarz vor Augen.

Zwei Stunden später wurde ich in meinem Zimmer auf der Wöchnerinnenstation wach. Ich hörte zwei Stimmen, die meines Lebensgefährten und die einer Schwester. Aber Worte konnte ich nicht verstehen.
Ich konnte mich kaum bewegen. Mein Bauch tat höllisch weh. Ich war völlig außer Stande, meine Augen zu öffnen oder auch nur ein Wort zu sagen.
Es dauerte noch eine halbe Stunde, bis mir das wieder möglich war.
Eine Schwester kam herein und schaute nach mir. Sie erklärte mir, wie der Tropf neben mir funktionierte. Ich musste auf einen großen gelben Knopf drücken und schon bekam ich eine Dröhnung Schmerzmittel. Das habe ich auch oft gebraucht.
Auf meine Nachfrage hin, bekam ich auch meinen Sohn zusehen. Ich konnte ihn allerdings nur kurz sehen, da er schnell wieder zurück ins Wärmebett musste. Aber nur diesen einen Tag. Die Säuglingsschwester erklärte, dass er soweit gesund war, nur etwas unterkühlt.
Es war mir relativ egal, da immer noch die Narkose im meinem Körper war. Ich war froh, dass ich halbwegs mitbekam, was um mich herum passierte und dass ich einen Schluck trinken konnte, ohne mich nass zu machen.
Besonders schön war, dass ich nicht auf die Toilette gehen musste. Dem Blasenkatheder sein Dank. Wer den erfunden hat, verdient einen Oscar.
Mein Lebensgefährte blieb den ganzen restlichen Tag bei mir und bemutterte mich. Im Laufe des Tages brachte mir die Säuglingsschwester meinen Sohn wieder, nachdem die Narkose weg war, damit ich das erste Mal stillen konnte.
Ein komisches Gefühl war das.
Der nächste Tag war die Hölle für mich. Die Nacht ging es ganz gut, dank des Tropfes.
Früh war sieben Uhr wecken. Das galt an diesem Tag nicht für mich. Um neun kam dann eine Schwester und weckte mich. Sie zog den Katheder und brauchte mir Tee. Außerdem brachte sie mir eine Schlüssel, damit ich wenigstens Katzenwäsche machen konnte. Dafür, dass ich diese Schwester während meines Aufenthaltes im April nicht leiden konnte, mochte ich sie jetzt umso mehr. Sie war sehr einfühlsam zu mir.
Aber aufstehen musste ich trotzdem, damit mein Kreislauf wieder in Schwung kam.
Es tat höllisch weh. Mit dem frischen Bauchschnitt aufstehen ist wirklich eine Freude. Ich lief im 90 Grad Winkel gebückt winzig kleine Schritte zum Bad, saß fünfzehn Minuten auf der Toilette dun schlürfte dann wieder mit der Schwestern in mein Bett zurück.
Ich wollte nie wieder aufstehen. Als ich wieder im Bett lag und die Schwester aus dem Zimmer war, habe ich mir erst mal eine Dröhnung gegeben. Und anschließend geschlafen, bis mein Sohn wieder Hunger hatte.
Selbst versorgen konnte ich ihn nicht, aber die Säuglingsschwestern waren alle sehr nett zu mir.
Auch meine Zimmernachbarin war sehr nett und hatte mir sehr geholfen, wenn ich etwas brauchte. So musste ich nicht jedes Mal nach einer Schwester klingeln.
Am Nachmittag kam dann auch meine Hebamme mich besuchen. Ihr konnte ich mein Leid klagen.

Es wurde mit jedem Tag besser. Anfangs brauchte ich zwanzig Minuten, um alleine aus dem Bett zu kommen, dann ging es besser.
Auch der aufrechte Gang gelang mir wieder. Die Ärzte waren zufrieden mit mir.
Aber am dritten Tag wäre ich am liebsten gestorben. Ich hatte furchtbar Bauchschmerzen. Das lag daran, dass sie Därme erst wieder in Gang kommen mussten. Während der Bauch-OP - was ein Kaiserschnitt nun mal ist - wurde die Därme stillgelegt und jetzt nahmen sie langsam wieder ihre Arbeit auf. Die Folge davon waren Blähungen. Und mit einem frischen Schnitt sind die ganz besonders angenehm. Nach zwei Tagen waren sie zum Glücke endlich vorbei.
Da hat mir die Suppe, die ich drei Tage lag esse sollte, auch nicht geholfen. Da ich sowieso nichts runter bekommen habe, habe ich dankend abgelehnt und mich nur von Wasser und Tee ernährt. Ab dem vierten Tag durfte ich wieder feste Nahrung zu mir nehmen.
An diesem Tag war auch eine Nachuntersuchung. Der Arzt, der mich operiert hatte (er ist witzigerweise mit meine Gynäkologin verheiratet) untersuchte mich vorsichtig und machte einen Ultraschall, um zu sehen, ob alles in Ordnung war.
Erst jetzt habe ich erfahren, dass es kein normaler Kaiserschnitt war, sondern ein Notfall-Kaiserschnitt.
Der Unterschied zwischen den beiden ist folgender: Bei einem normalen Kaiserschnitt wird nur ein horizontaler Schnitt in der Schamgrenze gemacht. Bei einem Notfallkaiserschnitt wird man richtig aufgeschnitten. Zusätzlich zu dem horizontalen Schnitt wird die Gebärmutter senkrecht bis auf Höhe des Nabels aufgeschnitten. Damit ist gewährleistet, dass das Kind innerhalb von fünf Minuten geholt wird.
Da war es kein Wunder, dass es mir so schlecht ging und ich statt eine Infusion zwei Beutel mit Schmerzmittel brauchte.

Als ich sechs Tage nach der Geburt meines Sohnes entlassen wurde, war ich nicht einmal in der Lage, mein eigenes Kind zu tragen. Ich war immer noch schwach und mein Bauch fühlte sich an, als wäre er kein Teil von mir.
Bis heute habe ich den Kaiserschnitt nicht richtig verarbeitet. Er war auch der Grund dafür, dass ich eine Wochenbettdepression bekommen habe. Mittlerweile gehe es mir viel besser, dank der Selbsthilfegruppe in Dresden und der Therapie, die ich mache.
Außerdem hat es mir sehr geholfen, mich mit anderen Kaiserschnitt-Müttern zu unterhalten und Bücher über dieses Thema zu lesen.
Der Kaiserschnitt war das letzte, was ich mir gewünscht habe. Er war eine sehr schlimme Erfahrung für mich, aber wenn er nicht gemacht wurden wäre, wer weiß, wie es dann ausgegangen wäre?
Im schlimmsten Fall wären ich oder mein Sohn dabei drauf gegangen, vielleicht auch wir beide.
Ich empfehle NIEMANDEN einen Kaiserschnitt auf Wunsch machen zu lassen. Ein Kaiserschnitt ist und bleibe ein große Bauch-OP, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.
Vor allem die Tage nach dem Kaiserschnitt sind qualvoll.
Ich hoffe inständig, dass ich mein nächstes Kind normal auf die Welt bringen kann. Die Chancen stehen dabei bei 70 Prozent, dass es klappt. Aber bevor ich überhaupt an das nächste Kind denken kann, muss mindestens ein Jahr vergehen.
Die Heilung der Narbe dauert mindestens neun Monate. Dabei heilt sie von außen nach innen. Wenn sich bei einer erneuten Schwangerschaft die Haut wieder extrem dehnen muss, kann es in sehr seltenen tragischen Fällen dazu kommen, dass der Schnitt einreißt und das Baby dabei in Lebensgefahr schwebt. Wir nicht sofort reagiert, stirbt das Kind.
Nach einem Notkaiserschnitt ist die Gefahr durch den zweiten Schnitt größer, dass etwas derartiges passier.

Mich wird die Narbe mein Leben lang daran erinnern. So hatte ich mir die Geburt meines Sohnes nicht vorgestellt …


Geschrieben am: 15. Jul 2008, 03:10   von: noname_6032



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