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Übersicht > Medien > Romane > Die weiße Löwin (Henning Mankell)
Vorteile: gut zu lesen, spannend - und zwar anders als \\\"wer hat´sgetan - Krimis
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Ungewöhnlich spannend |
Bericht wurde 2945 mal gelesen
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Produktbewertung:
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sehr gut
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Bericht wurde 2 mal kommentiert
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Berichtbewertung:
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Moin und Schalom,
ich muss zu diesem Bericht eine Vorbemerkung machen, da es sonst zu falschen Verdächtigungen kommen kann. Und zwar wiederhole ich anchstehend zunächst den Bericht, wie ich ihn am 10.04.2002 bei CIAO geschrieben habe. Dieser Bericht wurde jedoch von einer anderen Schreiberin im Jahre 2003 copiert und unter deren Namen bei dooyoo eingestellt. Also: wer auch immer den Bericht von dorten her kennt: Nicht ich ahbe den dortigen bEricht copiert und hier eingestellt, sondern mein älterer CIAO-Bericht wurde dorthin unbefugterweise copiert. Lässt sich ja auch recht leicht am jewileigen datum nachprüfen...
Genug der vorrede, nunc zunäcsht zum Bericht:
Ungewöhnlich spannend ist der Krimi \"Die weiße Löwin\" von Henning Mankell, Deutsch von Erik Gloßmann. (Das Orginal ist schwedischsprachig).
Ungewöhnlich spannend, dies bezieht sich nicht alleine auf den Grad der Spannung, sondern vor allem auf die Frage, mittels welcher diese erzeugt wird.
Die meisten Krimis bauen die Spannung auf die Frage ¿ Wer war die Täterin bzw der Täter ? auf. Nicht so dieser Krimi. Wer die jeweiligen Morde begangen hat, erfahren wir teilweise schon bei der Tatdurchführung, beim ersten Mord etwas später, allerdings doch etwas früher als Kommissar Wallander.
Die Spannung wird mittels anderer Fragen erreicht.
¿ Wird die entführte Tochter von Kommissar Wallander rechtzeitig gefunden ? ¿ Wird der Entführer sein Komplizin bestrafen, wenn er sieht, dass sie der Tochter zur Flucht verholfen hatte ?
¿ Kann das Attentat auf Nelson Mandela noch verhindert werden ? Hm, ich sehe förmlich Eure fragenden Äugelein vor mir, denn Ihr wisst, dass Wallander ein schwedischer Kommissar ist und Nelson Mandela doch zur Republik Südafrika gehört...
Richtig. Der Plot verbindet eine politisch brisante Geheimorganistation mit der schwedischen Kleinstadt Ystad. Denn eine Burenorganisation will in Schweden jemanden ausbilden lassen, der durch ein Attentat auf Nelson Mandela Südafrika ins Chaos stürzt. Zur Einführung in die Gründung des Geheimbundes gibt es einen Epilog, der 1918 in Kapstadt spielt. Die erzählte Zeit der restlichen Geschichte beträgt etwa vier Wochen.
Vieles geht fast oder vollendet schief. Sowohl den Verschwörern, deren erstgewählter Killer nicht deren Anforderungen entspricht als auch für die schwedische Polizei und Wallander. Hat er doch seine Tochter gerade ins Haus seines Vaters gebracht,um sie zu beschützen, so wird sie eben von dort entführt - nachdem die das Haus bewachende Polizisten ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver nicht als solches erkannten. Das Fax mit der Nachricht, dass der ursprünglich vorgesehene Killer ersetzt worden ist, geht nur halb nach Südafrika; dieser Fehler fällt auf, als es fast zu spät ist und kann gerade noch durch nachsendung des kompletten Faxes corrigiert werden. In allerletzter Minute entdecken Polizisten, auf welchem Berg der ausgebildete Scharfschütze sein kann- gehen rauf und er hat den Finger schon am Abzug. Ein Stein wird geworfen. ¿ Lenkt der den Schuss wirklich noch ab, so dass er vielleicht in ein geparktes Auto einschlägt ? (Antwort im Buch oder auf Wunsch von mir via email).
Sehr sympathisch macht diese Geschichte, dass auch Kommissar Wallander nicht immer ganz nach den Regeln handelt, sondern mitunter die Pragmatik über die Dienstvorschriften stellt. Das geht allerdings nicht in jedem Fall gut aus.
Dieses Buch ist flüssig geschrieben, es ist sehr spannend. Wer auch ein gewisses politisches Interesse herausgebildet hat, wird dieses Buch gleich in mehrfacher Hinsicht genießen und auch für die FeministInnen untr uns ist ein Handlungsstrang dabei: Einer der führenden Köpfe der burischen Verschwörung hat nämlich eine Beziehung zu eienr dunkelhäutigen Einwohnerin des Landes; während es scheint, dass er diese ausbeutet, stellt sich heraus, dass in Wahrheit sie ihn bespitzelt hat und damit entscheidend zum Scheitern des attentates beiträgt. Die gemeinsame Tochter der beiden ist in ihrer Ablehnung ihres Vaters ehrlich; auch wenn sie den erschießend ihre Ablehnung etwas zu deutlich zum Ausdruck bringt.
Die weiße Löwin ist eher ein Symbol; sie taucht wirklich auf und gibt einem Kapitel seinen namen. Dient darin primär dazu, dem um ein Attentat (man weiß nicht genau, gegen wen es sich richten soll) vorab wissenden Staatsanwalt zu einer Reflektion über die Lage Südafrikas zu reflektieren.
Ja, dann wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen. Ich habe dieses Buch vor ein paar Jahren geschenkt bekommen und es vor kurzem zum zweiten Mal gelesen; damls betrug der Preis 17,90 DM. Der heutige Preis liegt um die 9 Euri.
Eine Kritik muss ich noch anbringen: Zumindest auf der mir vorliegenden dtv-Ausgabe findet sich das Bild einer nackten frau. Dies steht in keinem Zusammenhang mit des Buches Inhalt und bleibt unverständlich.
Einen abschließenden Lesetipp noch: Lest möglichst zuerst die \"Hunde von Riga\" gleichselbnämlichen Autors. Auf bestimmte Ereignisse in jenem Buche, zum Beispiel eine wunderbare Lettin, in die Wallander augenscheinlich verliebt ist, wird gelegentlich Bezug genommen - und wer genanntes Buch kennt, versteht Bezüge, über die sie/er sonst hinweglesen muss.
Soweit zum Ciao-Bericht. Ich habe das Buch kürzlich erneut gelesen und darf sagen, dass es mich wieder gefesselt hat. Die entwicklung der Geschichte nachzuspüren, macht auch beim dritten Lesen Spaß.
Geschrieben am: 25. Oct 2004, 20:04 von: helmut.agnesson
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