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Übersicht > Medien > Musik > Gruppen > X-Z > Yello - Baby

    >> Vor- und Nachteile / Bewertung
Vorteile:
Hervorragende Aufnahme, das Gesamtbild

Nachteile:
Ein etwas schwacher Song, na ja :o)




Fast so präzise wie ein schweizer Uhrwerk
Bericht wurde 2739 mal gelesen Produktbewertung:  sehr gut
Bericht wurde 0 mal kommentiert Berichtbewertung: 

Es gibt CD’s die hat man einfach so gekauft, ohne einen besonderen Grund. Dieses Album von Yello findet sich nur durch einen Zufall in meiner Sammlung. Hätte sie nicht versehentlich auf einem Wühltisch gelegen, ich weiß nicht ob ich sie je gekauft hätte...

Doch jetzt gut 10 Jahre später bin ich mir sicher ich hätte sie gekauft :o)

Viele werden die Musik des schweizer Duos Boris Blank und Dieter Meier nur auf ein Lied beschränken können. Wer die 80er noch gut in Erinnerung hat dem dürfte „the race“ ein Begriff sein. Aber die Protagonisten des Technopop, wie ich diesen Sound gerne nenne, haben noch andere Qualitäten, die sie hier unter Beweis stellen wollen.

Die Einleitung liefert die kurze HOMAGE TO THE MOUNTAIN. In 33 Sekunden verpackte, fast klassische Züge erkennbare Synthesizerklänge, entführen den Zuhörer in Yellos Welt. Auch wenn es ein wenig von Jagdfieber vermittelt, so kann man sich, wenn man es häufiger hört sogar vorstellen das die Sonne über den Bergen aufgeht. Ein wirklich gelungenes Intro.

Beim RUBBERBANDMAN ist es Meier gelungen einen Rap zu installieren. Es ist ein harter Schnitt zum Intro, kommen hier doch wieder die üblichen Yello Synthies zum Einsatz. Der Sprechgesang ist dermaßen tief, dass man sich fragt ob er zuviel Getrunken hat, aber es ist nur ein elektronischer Trick. Die Basslinien die diesen Song untermalen ziehen sich sehr Melodisch durch und durch. Was ist eigentlich ein Rubberbandman? Wenn man sich den Text mal genauer ansieht, leider liegt er nicht bei, kommt man sehr schnell darauf. Es handelt sich hierbei um einen Mann der agiert, als ob er einer jener Springteufel ist die man in eine Schachtel gesperrt hat. Also etwas wirr und undurchsichtig, heute hier morgen dort. Trotz der harten Stimme wirkt der Song weich und rhythmisch, eine interessante Mischung.

Back to the sixties geht es zu beginn JUNGLE BILLS. Auf etwas moderner getrimmt, aber deutlich dem Orchestra Sound dieser Zeit angepasst. Allerdings auf Synthesizer umgeschrieben erklingen Bläser. Diese werden aber aufgelöst und gehen nahtlos in einen E-Gitarrensound über. Harmonisch passt sich die tiefe Stimme Dieters wieder an und erzählt uns die Geschichte eines Mannes, der sich wie in einem Dschungel fühlt. Immer wieder werden die Orchestersounds eingebunden und auch Bongos kommen zu Einsatz. Im Gegensatz zu vielen anderen Yellostücken eignet sich dieser über 6 Minuten lange Titel sogar zum Abtanzen. Ein gelungener Song, der meiner Meinung nach einen Platz in den Charts verdient hätte, aber leider nie dorthin kam.

Kennt ihr Noman, Lou Norman? Nein, dann werdet ihr ihn im OCEAN CLUB kennen lernen.
Im Stil eines Henry Manchini (Pink Panther Theme) beginnt der Song über einen Privatdetektiv. Dieser singt aus seinem Berufsleben. Wie er den Club betritt und was dort vor sich geht, wird in der Musik sehr plastisch wiedergegeben. Dazu passt natürlich nichts besser, als der Big-Band Sound alter Detektivfilme. Er könnte aus jedem Soundtrack zu Phillip Marlowe oder ähnliche Streifen kommen. Diese Mischung aus Melancholie und satten Orchester geben dem Stück den nötigen drive. Das Akkordion und die Stimme der Sängerin (leider steht nirgendwo wer das ist) unterstreichen die Stimmung des Mannes, der trotz seiner Bemühungen am Ende sprichwörtlich im Regen steht.

Ein Streichholz anzuzünden ist nicht schwer und so beginnt WHO’S GONE? dort wo Lou den Ocean club verlässt. Das eben beschriebene Geräusch leitet den Song ein. Danach folgen Yello ihrem alten Synthesizermuster wie er z.B. auch auf der CD „the flag“ vorkommt. Allerdings haben sie sich zur Unterstützung diesmal eine Westerngitarre genommen. Welche Message uns Yello hinterlassen will kann ich nur ahnen. Aber es geht um Robo, der merkt das er nur zu besuch ist auf dieser Welt. Ein schöner Song, der aber nicht sonderlich hervorsticht.

Sanft pulsierend und das Meer rauschen lassend, zieht CAPRI CALLING den Hörer in den Bann. Das Gefühl nach der Weite des Oceans bringt dieser Sound einfach genial rüber. Gesungen wird diesmal nicht von Dieter Meier, dessen Stimme wohl auch zu hart gewesen wäre, sondern von Billy Mackenzie. Seine weichen, fast femininen Züge in der Stimme, erinnern an Marc Almond (Soft Cell) und passen sich dem plätschernden Sound wunderbar an. Ein Song zum träumen und fallen lassen.

Eine Flucht bereiten Yello im folgenden DRIVE / DRIVEN vor. Etwas dümpelnd zieht sich die französisch angehauchte Grundmelodie dahin, bis sich ein typisches Akkordeon dazugesellt. Trotzdem erzeugen Blank und Meier, der sich noch einmal Billy Mackenzie als Unterstützung geholt hat bei mir damit keine Gänsehaut. Etwas dünn kommt das ganze rüber und dudelt so vor sich hin.

Das ändert sich aber schnell wieder. ON THE RUN wurde auch in dem Film „Nonnen auf der Flucht“ verwandt. Für den Hörer haben sie mal wieder voll in die Synthesizertrickkiste gegriffen und der schnelle Sound beinhaltet eigentlich alle Instrumente und Geräusche aus den vorherigen Songs verpackt in einem Mambokleid. Ohne Gesang dafür aber rhythmisch ausgeprägt ist eine Flucht schon von Anfang an zu erkennen. Zum Autofahren eignet er sich daher auch besser als im heimischen Wohnzimmer. Ein typischer Samplesong der Yellos musikalische Bandbreite nur erahnen lässt.

Vorsicht beim folgenden BLENDER. Wer im Besitz nicht so hochwertiger Boxen ist, wird zwei Dinge bemerken können. Zum einen könnte es sein, dass der seeeeehr tiefe Bass nicht ans Ohr des Zuhörers dringt oder aber, dass er diesen Hörgenuss überhaupt nicht mitbekommt, da der sehr unterschwellig eingebunden Bass, die Lautsprecher ins Nirvana schicken wird. Letzteres bleibt niemanden zu wünschen und darum sollte man diesen Song auch nicht zu Laut hören, wenn man sich nicht sicher ist. Das Stück handelt von einem Straßenverkäufer und seinem Produkt einem Haushaltsmixer, der auch in einen Staubsauger verwandelt werden kann. Das dieser das Beste ist was man bekommen kann ist schon klar. Musikalisch ist vor allem der schnelle Basslauf sehr auffällig und brennt sich förmlich in das Bewusstsein des Zuhörers. Für mich instrumental gesehen eines der besten Stücke.

SWEET THUNDER ist das letzte Instrumentalstück und beendet das Album auch nach nur 40 Minuten. Entführte uns Yello zu Anfang in die Berge, so hat man hier den Eindruck, dass sie uns hier mit Streichern und natürlich Synthesizern vom Ende des Tages überzeugen müssten. Bombastisch und trotzdem ruhig bereiten sie uns auf den Schluss vor, der unweigerlich bevorsteht. Das ganze dauert allerdings weit über fünf Minuten, die aber zu keiner Zeit langweilig werden. Immer wieder ziehen Fragmente durch und erzeugen Bilder im Kopf. Natürlich darf das Donnergrollen nicht fehlen, was den Track und damit auch das Album auch abrundet.


Das Cover zieren die Köpfe von Boris und Dieter, diese sind perfekt in den Hintergrund eingebunden. Erst bei näherer Betrachtung merkt man, dass die Gesichter nicht frei im Raum schweben, sondern beide Anzüge tragen, die sich dem Hintergrund wie ein Chamäleon anpassen. Texte darf man im Booklet nicht erwarten, dafür aber kleine Geschichten zu den Songs und schöne, phantasievolle Zeichnungen von Tieren.


Fazit

Dem Duo Blank und Meier ist ein großartiges Werk gelungen, dass allerdings keine Hits hervorbrachte und daher leider kaum Beachtung gefunden hat. Ich habe damals keine 12 DM (6,14 EUR) dafür bezahlt und bin froh darüber dass ich sie erstanden habe. Neben Dire Straits „Brothers in Arms“ wird dieses Album immer noch als Referenz CD benutzt. Kaum ein anderes Analog aufgenommenes Album hat so ein breites Spektrum an Instrumenten, die durch Höhen und Tiefen aufwarten. Allein das angesprochene Blender könnte bei zu lautem aufdrehen zu leichtem Magengrummeln führen und hat schon so manchem Bass das Leben gekostet. Für Yello Fans ist diese CD ein Muss, aber auch anderen Elektronikliebhabern kann ich diese CD nur empfehlen. Ich verteile die 5 Sterne trotz des etwas schwachen drive/driven gerne, weil das Gesamtbild alles wieder wettmacht.



© Donline 19.02.2003 für Q-Test
© Donline 22.12.2002 für Ciao


Geschrieben am: 19. Feb 2003, 19:39   von: Donline



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